Hinweis: Diese Website wird seit Juni 2024 nicht mehr aktualisiert. Hier geht es zur Nachfolgeseite: REBEL MIND BOOKS
Zurück an die Arbeit – Lars Vollmer
Zugegeben, der Titel „Zurück an die Arbeit“ irritiert. Sind wir eine Gesellschaft von Faulenzern, denen der Autor dringend den Weg zurück zur echten Arbeit weisen muss? So ist es nicht gemeint.
Hinter dem Appell „Zurück an die Arbeit“ steckt eine gute Beobachtung: Wie viel Zeit verbringen eigentlich die meisten „hart arbeitenden“ Menschen mit Arbeit und nicht damit, nur Arbeit nur zu spielen?
Wenn man Arbeit so definiert, dass alle Tätigkeiten, die kundenorientiert sind, Arbeit sind und alle Tätigkeiten, auf die das nicht zutrifft, demzufolge keine Arbeit sind, wird schnell deutlich, wo das Missverhältnis liegt. In vielen Unternehmen wird Arbeit „gespielt“: endlose Meetings, langatmige Projektpräsentationen, sinnlose Powerpoint-Basteleien, Papier produzieren in Form von Berichten, ritualisierte Jahresgespräche, energiefressendes Kontrollwesen …
Theater wird aber nicht deshalb gespielt, weil die Akteure faul, egoistisch oder böswillig wären. Menschen verhalten sich immer sinnvoll gemäß dem Kontext, in dem sie sich befinden. Und wenn die Organisation blöd ist, verhalten sie sich blöd, sagt Lars Vollmer.
„Zurück an die Arbeit: Wie aus Business-Theatern wieder echte Unternehmen werden“ von Lars Vollmer ist ein flammender Appell für theaterarme Unternehmen. Denn (1) In vielen Unternehmen werden Mitarbeiter systematisch von der Arbeit abgehalten, (2) Menschen, die im Job zu viel Theater spielen müssen, leiden und werden auf Dauer krank und (3) Arbeit bedeutet, Wertschöpfung für den Kunden zu erbringen. Alles andere ist Verschwendung und sinnloses Business-Theater.
Arbeit muss Freude machen. „Zurück an die Arbeit“ von Lars Vollmer ist ein Buch, das Freude macht.
Hier drei Inspirations-Nuggets aus "Zurück an die Arbeit":
Warum wir Organisationen statt Menschen ändern sollten
Menschen verhalten sich ganz natürlich immer gemäß dem Kontext, in dem sie leben. Das heißt, Menschen verhalten sich systemkonform vernünftig. Und wenn die Organisation blöd ist, verhalten sie sich blöd. Das Gute daran ist: die Organisation ist menschengemacht. Das heißt: wir könnten sie auch anders gestalten. Anstatt an den Menschen herumzunörgeln und zu versuchen, sie zu verbessern, zu verändern und zu optimieren, könnten wir die Organisation verändern und besser unsere komplexe Gegenwart anpassen.
Warum in Unternehmen Theater gespielt wird
Theater wird nicht deshalb gespielt, weil die Akteure dumm oder faul oder egoistisch oder böswillig wären. Menschen verhalten sich immer sinnvoll gemäß dem Kontext, in dem sie sich befinden. Und wenn Menschen sich auf einer Bühne wiederfinden, vor sich ein Publikum, hinter sich die Kulisse und über sich eine Batterie Scheinwerfer, dann spielen sie!
Warum Business-Theater nicht die Schuld der Führungskräfte oder Mitarbeiter ist
Menschen richten sich in Organisationen ein, sie passen sich an, arrangieren sich, selbst dann, wenn sie sich enorm dafür verbiegen müssen. Lieber spielen Sie mit. Durch Mitwirkung an den Aufführungen vermeiden sie auch die abgemilderten Formen des Ausschlusses aus dem sozialen System: die Degradierung, die Versetzung, das Übergehen bei Beförderungen oder Gehaltserhöhungen, das Mobbing, die Erhöhung des Anforderungslevels ohne Ressourcenausgleich ... Menschen machen mit, weil sie Konflikte vermeiden wollen. Und das ist menschlich und niemandes Schuld.
Wenn dir "Zurück an die Arbeit" von Lars Vollmer gefällt, werden dir auch "Wir sind Chef" von Hermann Arnold, "Reinventing Organizations" von Frederic Laloux und "Tasks & Teams" von Heinz-Walter Große u. Bernadette Tillmanns-Estorf gefallen. Hier geht es zurück zur Übersicht der besten Wirtschaftsbücher.