Magie des Konflikts – Reinhard Sprenger

Dr. Reinhard Sprenger ist einer der renommiertesten Führungsexperten im deutschsprachigen Raum. Zu seinen bekanntesten Bestsellern gehören "Mythos Motivation: Wege aus einer Sackgasse", "Vertrauen führt: Worauf es im Unternehmen wirklich ankommt" und "Das Prinzip Selbstverantwortung: Wege zur Motivation".

Buchbesprechung Magie des Konflikts Reinhard Sprenger


Summary

Magie des Konflikts? Hört sich komisch an. Niemand mag Konflikte, ganz im Gegenteil. Wenn es geht, wollen wir sie gerne verhindern oder wenn es nicht anders geht, möglichst schnell lösen. Sprenger argumentiert in diesem Buch, dass Konflikte keinesfalls gemieden werden sollten, da sie beleben, Zusammenhalt schaffen und Fortschritt und Erfolg erst ermöglichen. Weil uns das tiefe Verständnis für Konflikte fehlt, haben wir aber nie gelernt, wie wir angemessen im Konfliktfall agieren, was zu tun und was besser zu lassen ist. Das Buch bietet einen interessanten Vorschlag zum Umdenken an: Die Lösung des Konflikts zu tauschen gegen den Konflikt als Lösung.

"Denken ist der Verlust von Gewissheit. Konflikt ist nicht das Ende des Denkens, sondern dessen Anfang."

 

Hier vier Inspirations-Nuggets aus "Magie des Konflikts":


Konflikte und Ich-Stärke

"Das Leben beginnt, wenn die Komfortzone endet. Im Kindesalter geht es los. Identität zum Beispiel gibt es nur durch den Konflikt. Als Abgrenzung gegenüber den Eltern. Dadurch wird die Kraft freigesetzt, Kraft, die wir zum Wachsen brauchen. Wenn ein Kind sich nicht an den Eltern reiben kann, entwickelt es keine Ich-Stärke. Dann lernt es nicht, eigene Bedürfnisse durchzusetzen."

Ziel des Konflikts

"Das Ziel des Konflikts ist nicht der Konsens, sondern das Weitermachen. Man muss sich nicht einigen, aber arrangieren. Die erklärte Absicht der Beteiligten muss es sein, zu kooperieren, obwohl man sich in der Sache nicht einig ist. Das ist der Normalzustand jeder engagierten Partnerschaft, einer Lebens- oder Arbeitsgemeinschaft. Dafür brauchen wir Auseinandersetzungen, Regeln und pragmatische Vereinbarungen."

Nötige und unnötige Konflikte

"Nötig sind Konflikte, in die Sie mit Elan einsteigen sollten: Wo Toleranz Verantwortungslosigkeit wäre. Wo jede Relativierung falsch ist. Beispielsweise wenn Zurückhaltung als Zustimmung gewertet werden kann, wenn Schweigen schuldig macht. Bei Miesmachereien, Blamierversuchen, falschen Richtigstellungen.
Unnötig sind Konflikte, die aus Unachtsamkeit entstehen, aus Einseitigkeit, aus Engstirnigkeit. Wenn Sie an der Unterstellung festhalten, der andere müsste das auch so sehen. Wenn Sie nicht richtig hinhören, manchmal auch schlicht missverstehen. Wenn Sie mit ihrer Voreingenommenheit den Widerstand anderer reizen."

Konflikte verstehen

"Für das Verstehen sozialer Konflikte ist die Unterscheidung zwischen Sachebene und Beziehungsebene fundamental. Die Beziehungsebene dominiert immer die Sachebene! Wenn Sie auf der Beziehungsebene (nonverbale Signale, Wortwahl, Kontaktzeit, etc.) nicht mindestens neutral bis positiv sind, haben Sie auf der Sachebene nicht den Schatten einer Chance, verzerrungsfrei rüberzukommen. Es mag dann sein, dass Sie etwas schon hundertmal gesagt haben, der andere hat es auch hundertmal nicht gehört. Verstehen ist nämlich im Kern ein Verstehen-Wollen, kein sprachkulturelles Phänomen."

Wenn dir "Magie des Konflikts" von Reinhard Sprenger gefällt, werden dir auch "Der Führerfluch" von Lars Vollmer, "Nonkonformisten" von Adam Grant und "21 Letters on Life and Its Challenges" von Charles Handy gefallen. Hier geht es zurück zur Übersicht der besten Wirtschaftsbücher.

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Ich bin Peter Kreuz: Herausgeber dieser Seite, Spiegel-Bestsellerautor und Gründer von Rebels at Work. In meinen Büchern und Vorträgen zeige ich, wie Führungskräfte und ihre Teams erfolgreich durch ein Umfeld der Disruption, Digitalisierung und Komplexität navigieren können und sich fit für die Zukunft machen. Mein aktuelles Buch: Vergeude keine Krise!